Über die richtige Art und Weise der Kaffeezubereitung scheiden sich die Geister schon seit eh und je. Von der idealen Röstung über den Mahlgrad des Kaffees bis hin zur besten Zubereitungsmethode gibt es genügend Diskussionsstoff. Wir stellen dir in diesem Artikel eine Methode der Kaffeezubereitung vor, von der du vielleicht noch nicht so viel gehört hast: Den Syphon Kaffeebereiter. Das erwartet dich hier:
Inhaltsverzeichnis
Woher stammt die Idee vom Kaffee Syphon?
Die Idee der Syphon-Methode findet ihren Ursprung in den Anfängen des 19. Jahrhunderts. Auf der Suche nach dem perfekten Kaffee wurde das erste Patent für einen Vakuum-Kaffeebereiter in den 1830ern von der Firma Loeff in Berlin angemeldet. Kurz darauf hatte sich der Syphon-Kaffee in ganz Europa verbreitet. Insbesondere die Französinnen und Franzosen waren davon sehr angetan, weshalb man sie sich daran machten, die Methode weiterzuentwickeln und zu perfektionieren.
Der große Nachteil damals: Glas konnte noch nicht hitzebeständig hergestellt werden, wodurch die Glaskolben des Syphons oft zu Bruch gingen. Am Beginn des 20. Jahrhunderts kam dann endlich ein hitzebeständiger Syphon-Kaffeebereiter auf den Markt: aus den USA stammend und unter dem Namen SILEX verkauft.
Aufgrund des Erfolgs und der Verbreitung der klassischen Filterkaffeemaschine ab den 1950er Jahren gerät die Syphon-Methode in den Hintergrund. Erst mit der Third-Wave-Kaffee-Bewegung, die sich für qualitativ hochwertigen Kaffee einsetzt und sich mit unterschiedlichen Zubereitungsarten auseinandersetzt, bahnt sie sich wieder ihren Weg an die Oberfläche.
Aufbau des Syphon-Kaffeebereiters
So viel zu den Wurzeln des Syphons. Nun stellt sich die Frage, wie er überhaupt aufgebaut ist und funktioniert. Im Grunde macht man sich hier typische physikalische Vorgänge zunutze. Durch die Erhitzung von Luft im Syphon weitet sich diese aus und kann dadurch selbst Flüssigkeiten in Bewegung setzen.
Ein Syphon besteht aus 2 Glaskolben, die durch eine Art Leitung miteinander verbunden sind. Durch eine eingebaute oder externe Hitzequelle wird Wasser im unteren Kolben erhitzt und mittels Vakuumkräften in den oberen befördert. An diesem Punkt kommt der Kaffee ins Spiel. Anschließend wird die Hitze reduziert, bis sie vollkommen entfernt wird und die Luft wieder abkühlt. Die kühle Luft sorgt dafür, dass der Kaffee durch einen Filter zurück ins untere Gefäß fließt.
Anleitung zur richtigen Kaffeezubereitung mit dem Syphon
Damit du deinen ersten (sowie alle darauffolgenden) Syphon-Kaffee genießen kannst, haben wir hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für dich:
Mahle deinen Kaffee frisch!
Frischgemahlener Kaffee schmeckt einfach besser. Bereits nach kurzer Zeit verliert gemahlener Kaffee nämlich wichtige Aromastoffe. Für ein herausragendes Geschmackserlebnis solltest du deshalb den Kaffee unbedingt erst so kurz wie möglich vor Verwendung mahlen. Wähle dafür einen groben Mahlgrad, da der Kaffee sonst durch die hohe Extraktionsstärke zu bitter werden könnte. Greife außerdem unbedingt zum richtigen Kaffee: Hochwertig und eher hell geröstet (dazu später mehr).
Wasser marsch!
Fülle vorgekochtes Wasser in den unteren Glaskolben. Setze den Filter in das obere Gefäß ein und brühe ihn mit heißem Wasser vor. Jetzt wird Hitze hinzugegeben. Sobald das Wasser zu sieden beginnt, kannst du das obere Gefäß mit dem unteren luftdicht verbinden. Davor solltest du den oberen Teil nur locker aufsetzen, damit Luft entweichen kann.
Durch den entstandenen Überdruck wird das Wasser von unten nach oben gedrückt. Reduziere langsam die Hitze, wenn nur noch wenig Dampfblasen aufsteigen.
Kaffeemehl hinzufügen!
Wenn das Wasser oben angekommen ist, wird der frisch gemahlene Kaffee hinzugefügt und eingerührt. Auf 100 ml Wasser kommen etwa 6g Kaffee. Nach circa 1 Minute solltest du noch einmal umrühren. Achte darauf, dass du nicht zu viel rührst, da dadurch neben Aromen auch die Bitterstoffe verteilt werden und sich das Koffein löst.
Bei Minute 1:30 wird die Hitzequelle vollkommen ausgeschaltet. Das Wasser kühlt ab und der fertige Kaffee wird nach unten gesaugt.
Genießen!
Der Kaffee befindet sich nun wieder im unteren Gefäß und kann ausgeschenkt werden. Jetzt musst bzw. darfst du nur noch genießen!
Welche Kaffeesorten eignen sich für den Syphon?
Egal, um welche Methode es sich handelt: Um den besten Geschmack zu erzielen, braucht es allen voran den richtigen Kaffee. Kaufe nur hochwertige Kaffeebohnen und mahle sie erst unmittelbar vor Zubereitung deines Kaffees.
In diesem Fall eignen sich vor allem helle bis mittlere Röstungen. Denn darin befinden sich noch viele wertvolle Aromen und verhältnismäßig wenig Bitterstoffe. Da die Temperatur des Wassers bei der Syphon-Methode überaus hoch ist, führen dunkel geröstete Kaffeebohnen schnell dazu, dass der Kaffee am Schluss zu bitter ist. Man nennt diesen Prozess auch Überextraktion.
Jetzt mehr erfahren über Unterextraktion und Überextraktion auf dem Kaffee-Blog!Die besten Syphon-Kaffeebereiter
Mit steigender Beliebt- und Bekanntheit gibt es auch immer mehr Firmen, die Syphon-Kaffeebereiter herstellen. Die beliebtesten und besten kommen von der japanischen Firma Hario, dem dänischen Hersteller Bodum oder dem deutschen Unternehmen Klarstein.
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Die Kaffeezubereitung mit einem Syphon führt zu einem neuen und vielfältigen Geschmackserlebnis, das du dir als Kaffeeliebhaberin oder -liebhaber nicht entgehen lassen solltest. Ausgerüstet mit unserer Anleitung und jeder Menge wissenswerten Informationen zu diesem Thema gelingt dir der perfekte Kaffee bestimmt. Wir wünschen viel Erfolg und Spaß beim Ausprobieren und Genießen!
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