Sage Oracle Touch SES990 Espressomaschine im Test: Ein Siebträger für bequeme Kaffeegenießer.

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Convenience, zu deutsch Bequemlichkeit, wird in der heutigen Zeit in vielen Bereichen ganz groß geschrieben. Daher wundert es mich nicht, dass sich auch der Markt für Kaffeemaschinen dahingehend entwickelt hat. Mit nur einem Knopfdruck leckeren Espresso oder sogar einen Cappuccino mit einem tollen Milchschaum zu machen, klingt zu schön, um wahr zu sein.

Steht man allerdings vor der Entscheidung, sich eine Maschine für die eigenen vier Wände anzuschaffen, hat man heutzutage als Liebhaber des guten Geschmacks die Qual der Wahl. Möchte man ein Rundum-Sorglos-Paket oder doch ein paar Barista-Handgriffe selber machen?


Eine echte Siebträgermaschine liefert bekanntlich ein hervorragendes Ergebnis in der Tasse, ist aber alles andere als convenient. Und ein Kaffeevollautomat ist im Vergleich zur Siebträgermaschine in der Bedienung bequem, liefert allerdings nicht den Geschmack, den man aus seinem Third-Wave-Lieblingscafé kennt.

Um beides zu vereinen, hat sich die Firma „Sage Appliance“ Gedanken gemacht und die Sage Oracle Touch SES990 entwickelt, bei der “jeder Schritt automatisiert” ist. Sie soll dem Kaffeegenießer eine bequeme Möglichkeit bieten, einen geschmackvollen “Kaffee in Barista Qualität zu Hause” zu machen. Ich habe die Sage Oracle Touch ausführlich getestet und möchte meine Erfahrungen mit dieser Espressomaschine in dem Testbericht mit dir teilen.

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Das erwartet dich in meinem Sage Oracle Touch Testbericht.


Über Sage

Die Marke Sage wurde 2013 von dem australischen Konzern ​Breville Group Limited ​ins Leben gerufen. Seit 85 Jahren produziert Breville hochwertige Küchenkleingeräte. Die Geräte sind bekannt für ihre hohe Funktionalität und ihre einfache Reinigung und daher prädestiniert für den täglichen Gebrauch in den eigenen vier Wänden. In Deutschland wurde die ​Sage Appliances GmbH​ mit Sitz in Krefeld im Oktober 2017 gegründet. Seit April 2018 sind die Produkte von Sage in Deutschland und Österreich im Handel.
Hier kannst du mehr über Sage erfahren.*

Vier Punkte, die mir an der Oracle Touch besonders gut gefallen

Die Oracle Touch weiß durch viele Finessen zu überzeugen. Damit du direkt erfährst, was mir besonders gut gefällt, kommt hier schon mal ein kleiner Überblick.

Konstruktion mit Köpfchen

Sofort wird klar, dass die Maschine konsequent für den Heimanwender entwickelt wurde. Die Ingenieure von Sage haben neben dem Touch-Display weitere sinnvolle Elemente verbaut, die wirklich nützlich und zudem sehr hilfreich im täglichen Gebrauch sind.

Der Milchschaum

Die Qualität des Milchschaums hat mich sprachlos gemacht. Es ist einfach genial, wie die Maschine feinporigen, hochwertigen Latte-Art-Schaum produziert – und das wohlgemerkt auf Knopfdruck.

Edelstahl-Dualboiler mit PID-Steuerung

Die Oracle Touch besitzt einen Edelstahl-Dualboiler mit PID-Steuerung, mit der man die Brühtemperatur für den Bezug des Espressos in ein Grad-Schritten manuell (von 86 bis 96 Grad Celsius) einstellen kann. Die PID-Steuerung ermöglicht, zu saure oder zu bittere Noten eines Espressos durch Temperaturkorrektur zu minimieren.

Kurze Aufheizzeit

Der Boiler, in dem sich das heiße Wasser für den Bezug des Espressos befindet, wurde direkt über der Brühgruppe eingebaut. Zusätzlich wird die Brühgruppe aktiv beheizt. Daraus resultiert eine sehr kurze Aufheizzeit von nur fünf Minuten.

Die Sage Oracle Touch kannst du online z.B. bei amazon.de, Media Markt oder auch direkt bei Sage kaufen. Hier findest du die direkten Links zu den Shops:

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Das gelieferte Paket: Unboxing, Optik und Maße der Oracle Touch

Schon während des Auspackens geht ein erstes „Oh“ durch unsere Küche. Die Lieferung ist umfangreich. Mit dabei sind e​in Doppelsiebträger, ein 0,48 l Milchkännchen​, ein Wasserfilter für den Tank, ein Wasserhärte-Teststreifen, zwei echte Edelstahl Siebe, ein Gummi-Blindsieb und ein Edelstahl-Abklopfbehälter. Alle Teile sehen sehr hochwertig aus. Abgerundet wird das Ganze durch ein Reinigungsset, bestehend aus verschiedenen Reinigungsbürsten, Reinigungstabletten und –Pulver.

sage-oracle-touch-zubehör

Auf den ersten Blick sieht das Design der Oracle Touch SES990 wirklich gelungen aus. Mir gefällt die gute Verarbeitung und die tolle Haptik ausgezeichnet. Der gebürstete Edelstahl ist hochwertig und macht sich optisch in der Küche richtig gut. Und auch das innovative Touchdisplay zeigt, dass es sich um ein zeitgemäßes Gerät handelt.

Die Oracle Touch bringt 20,5 kg auf die Waage und hat die Maße von 37,5 x 36,2 x 45,4 cm (B x T x H). Damit zählt der ansehnliche Quader sicher nicht zu den kleinsten und leichtesten Maschinen auf dem Markt.

Zwei Raffinessen sind auffällig: Beim Entnehmen der Abtropfschale verbirgt sich eine kleine Schublade für die Aufbewahrung von Zubehör. Ebenfalls befindet sich dort ein Drehrad. Dreht man daran, werden Rollen unter der Maschine gelöst. Nun kann sie mühelos auf der Arbeitsfläche hin und her bewegt werden. Das ist ideal, um die Arbeitsfläche unter der Maschine zu reinigen oder, um den rückseitig verbauten Wassertank zu entnehmen.

Punktabzug gibt es lediglich für die Abtropfschale: Leider wurde diese aus Kunstoff und nicht aus Edelstahl gefertigt.

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Die Maschine hat in unserer Küche einen Testplatz bekommen. Und los geht’s mit dem Test der Sage Oracle Touch SES990.

Die Inbetriebnahme der Sage Oracle Touch

In wenigen Minuten ist die Maschine einsatzbereit: Schutzfolien abziehen, Wassertank ausspülen, den Wasserfilter einsetzen, den Wassertank mit Wasser befüllen und in die Maschine setzen, Bohnenbehälter auf das Mahlwerk setzen und mit Espressobohnen füllen, Stecker rein und Power-Taste drücken. Fertig.

Der Quick-Start-Guide führt mich dann Schritt-für-Schritt durch das Setup der Maschine. Klasse finde ich, dass Sage einen Wasserhärte-Teststreifen mitgeliefert hat, mit dem die Wasserhärte des Trinkwasser ermittelt werden kann. Je nach Verfärbung des Teststreifens kann die Einstellung der Wasserhärte in der Maschine vorgenommen werden. Top!


Kaffeemehlmenge im Siebträger manuell regulieren

Laut Beschreibung von Sage sollte das eingebaute kegelförmige Mahlwerk mahlen, dosieren und 22 Gramm Kaffeemehl automatisch andrücken. Die Kaffeemehlmenge lag hingegen nach dem allerersten Mahlvorgang mit 25 Gramm deutlich über den von Sage angegebenen 22 Gramm.

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Der Siebträger war mit 25 Gramm einfach überfüllt, die Extraktion war alles andere als optimal und der Espresso schmeckte ganz und gar nicht nach meinen Vorstellungen. Da in der Bedienungsanleitung keine Hilfestellung zur Regulierung der Kaffeemehlmenge gegeben wird, blieb mir nichts anderes übrig, im Internet nach einer Lösung zu recherchieren.

Die Lösung: Du musst zuerst die Tamper-Base mit einem der mitgelieferten magnetischen Reinigungspinsel und danach den oberhalb der Tamper-Base sitzenden Stift abziehen. Die Länge des Stiftes musst du im Anschluss daran durch Lösen einer kleinen Schraube mit dem beiliegenden Inbusschlüssel verändern. Damit kannst du das über die Füllhöhe des Siebes mechanisch dosierende System der Oracle Touch quasi austricksen. Das Ergebnis nach der Anpassung: 19 Gramm Kaffeemehlmenge – ein Wert, den ich in der Regel auch für den Bezug eines doppelten Espressos mit helleren Röstungen verwende. Jetzt kann die Kaffee-Party beginnen!

Der Zubereitungsprozess

Der Bohnenbehälter sollte natürlich zu Beginn mit frisch gerösteten Kaffeebohnen befüllt werden. Es passen ca. 280 g Kaffeebohnen in den Bohnenbehälter.

Zudem muss Wasser in den Tank (Volumen 2,5 Liter) gefüllt werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen kann der Wassertank auf der Hinterseite herausgenommen werden. Zum anderen kann die Wasserzufuhr auch von oben durch eine auf Fingertipp sanft aufschwingende Klappe an der Vorderseite der Maschine erfolgen.

Ich finde die zweite Möglichkeit super praktisch. Das hängt natürlich davon ab, wie die Maschine steht. Aber häufig steht eine Maschine mit der Rückseite an einer Wand. Bei der Oracle Touch kann Wasser in den Tank gegossen werden, ohne die Maschine verrücken zu müssen. Daumen hoch, Sage!

Nach dem Drücken der Power-Taste, öffnet sich auf dem Touch-Display das Menü. Das Menü ist mit Fingertipp sehr bedienerfreundlich. Grundsätzlich finde ich, dass die Bedienung des Menüs mit Hilfe der Icons intuitiv abläuft.

Parallel startet die Maschine schon mit dem Aufheizen. Die Maschine wird zum Leben erweckt. Das kann man an den Geräuschen hören, die die Maschine von sich gibt. Die Aufheizzeit ist wirklich kurz: Sie beträgt ca. fünf Minuten und das Gerät ist einsatzbereit.

Allerdings empfehle ich, die Aufheizzeit um weitere zehn Minuten zu verlängern, damit der Siebträger richtig durchgewärmt ist. Durch das Auslassen von heißem Wasser wird das Aufheizen des Siebträgers zusätzlich unterstützt.

Über das Touch-Display können bereits voreingestellte Getränke wie ​Espresso, Schwarzer Kaffee (Cafe Americano), Caffè Latte, Flat White, Cappuccino, heiße Milch und eigene Getränke ​ausgewählt werden.

Ein Bonus ist, dass die Möglichkeit besteht, Getränke nach dem eigenen Geschmack anzupassen. Dafür sind Brühzeit des Espressos, Temperatur und Textur des Milchschaums frei konfigurierbar. Bis zu acht individuelle Getränke können unter eigenem Namen abgespeichert werden.

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Nun wird das Getränk ausgewählt. Das Menü leitet einen ganz kinderleicht durch das Programm. Auf dem Display erscheinen von Links nach rechts die Zubereitungsschritte: Mahlen, Brühen, Milch.

Alle Zubereitungsschritte werden manuell durch einen Fingertipp auf den entsprechenden Menüpunkt gestartet.


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Mahlen, Dosieren und Tampern

In der Oracle Touch SES990 ist ein kegelförmiges Mahlwerk mit einer Tamping-Automatik integriert. Die Maschine ist so konzipiert, dass sie Bohnen mahlt, dosiert und zum Schluss das Kaffeemehl automatisch verdichtet. Das Verdichten – in Fachkreisen auch Tampern genannt – wird normalerweise von Menschenhand gemacht.

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Über ein Drehrad an der Seite oder über das Touch-Display lässt sich der Mahlgrad – von Stufe 1 (sehr fein) bis hin zu Stufe 45 (sehr grob) – einstellen. Der Mahlgrad und die optimale Verdichtung des Kaffeemehls entscheiden über die Durchlaufzeit des heißen Wassers durch den Siebträger.

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Um den Mahlvorgang zu starten, wird der Siebträger in die Mahlwerk-Manschette eingehängt. Entweder du drehst den Siebträger ganz nach rechts (ist an der Maschine gekennzeichnet) oder du drückst zum Start „Mahlen“ auf dem Display. Die Maschine rödelt eine kurze Zeit mit einer maximalen Lautstärke von bis zu 86 dB. Mit einem grünen Häkchen auf dem Display wird der Schritte als fertig gekennzeichnet.

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Mein Urteil: Das fertig getampte Ergebnis ist richtig gut! Schön verdichtet und eben glatt. Nur mit viel Übung ist ein vergleichbares Ergebnis manuell möglich. Daher ist dies aus meiner Sicht eine absolute Arbeitserleichterung und Bereicherung.

Brühen: Die Espresso-Extraktion

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Wenn der Siebträger mit Kaffeemehl befüllt wurde, kann der Brühvorgang des Espressos starten. Dafür spannst du den Siebträger in die Brühgruppe ein und startest den Bezug per Touch-Display. Easy, oder? Ja, wenn die Parameter Kaffeemehlmenge, Mahlgrad, Brühtemperatur und Extraktionszeit aufeinander abgestimmt sind.

Ich habe einige Versuche benötigt, um einen leckeren Espresso zu extrahieren. Wie ich dabei konkret bei einer etwas helleren Single-Origin-Espresso-Röstung vorgegangen bin, erkläre ich dir jetzt Schritt-für-Schritt:

  1. Kaffeemehlmenge im Siebträger abwiegen (bei mir: 19 Gramm)
  2. Gewünschte Menge in der Tasse vorab definieren (bei meiner helleren Röstung: 48 Gramm; bei dunkleren klassischen italienischen Röstungen empfehle ich 38 Gramm)
  3. Brühtemperatur einstellen (bei mir: 94 Grad Celsius)
  4. Gewünschte Extraktionszeit vorab definieren (bei mir: 33 Sekunden)
  5. Mahlgrad solange verstellen, bis das Ziel (48 Gramm in 33 Sekunden) erreicht wurde und der Espresso richtig lecker schmeckt (bei mir: Mahlgrad-Stufe 19)
  6. Ggf. noch etwas an der Brühtemperatur, Extraktionszeit und Zielmenge nachjustieren, um den Geschmack weiter zu verbessern
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Ich muss gestehen, dass dieser Prozess eine gute Stunde Zeit in Anspruch genommen hat – ich habe halt hohe Ansprüche an “meinen” Espresso. Und eine Digital-Waage wird zusätzlich zwingend benötigt.

Ist die Oracle Touch aber einmal richtig eingestellt, lassen sich super ausgewogene und vor allem konstante Ergebnisse produzieren. Der gesamte Prozess der Espresso-Zubereitung ist dann mit der Oracle Touch kinderleicht. Und geschmacklich liefert die Maschine Ergebnisse auf sehr hohem Niveau! Daher eine klare Weiterempfehlung von mir.

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Tipps & Tricks für die Zubereitung des Espresso

Ich kann dir auf jeden Fall dazu raten, beim Setup des Espressos etwas mehr Zeit einzuplanen und hier sehr akribisch vorzugehen. Glaub’ mir – es lohnt sich wirklich. Und auch die Bohnensorte solltest du nach dem Einstellen des Parameter beibehalten – sonst fängt das oben beschriebene Prozedere wieder von vorne aus.

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Die Herausforderung bei der Zubereitung von Espresso besteht grundsätzlich darin, Säure und Bitterkeit in ein angenehmes und harmonisches Gleichgewicht zu bekommen. Hier findest du ein paar einfache Tipps, wie dir das gelingt:

  • Schmeckt der Espresso zu dünn, zu wässrig und zu säuerlich, ist der Espresso wahrscheinlich zu schnell durch den Siebträger gelaufen. Der Mahlgrad muss feiner gestellt werden. Dadurch wird die Extraktionszeit erhöht.
  • Schmeckt der Espresso zu stark und zu bitter, ist der Espresso wahrscheinlich zu langsam durch den Siebträger gelaufen. Der Mahlgrad muss gröber gestellt werden. Dadurch wird die Extraktionszeit verkürzt.

Preinfusion

Das Highlight bei der Espresso-Extraktion ist für mich die Preinfusion der Oracle Touch SES990. In den ersten acht Sekunde der Extraktion – der Preinfusionsphase – wird vor dem eigentlichen Druckaufbau eine kleine Menge Wasser mit wenig Druck auf das Kaffeemehl gelassen.

Die Preinfusion bewirkt, dass das Kaffeemehl angefeuchtet wird, dadurch “schonend” aufquillt und sich festigt, bevor der eigentliche Druckaufbau mit 9 Bar Brühdruck beginnt. Der entscheidende Vorteil der Preinfusion: Die Aromastoffe im Kaffeemehl können besser extrahiert werden. Das schmeckt man beim Espresso aus der Oracle Touch auf jeden Fall. Und auch der Espresso-Puck sieht nach dem Bezug trocken und gleichmäßig extrahiert aus. So soll das sein!

Milchschaum mit Oracle Touch SES990

Um es gleich vorweg zu sagen: Der Milchschaum ist der Knaller! Das hat mich richtig überrascht. Sensationell daran ist, dass der Milchschaum sogar Latte-Art-fähig ist. Es ist mir rätselhaft, wie das gelingt. Aber es klappt.

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Das Kännchen wird bis zur Unterkante des Schnabels mit kalter Milch gefüllt. Kleiner Tipp: Für ein gutes Ergebnis darf das Kännchen nicht zu warm sein. Nun wird die Dampflanze angehoben und in das Milchkännchen abgesenkt. Auf dem Display werden dann noch die gewünschte Temperatur und die Textur bestimmt.

Wählbar ist eine Temperatur zwischen 40 – 75 Grad Celsius. Für die Temperatur empfehle ich maximal 65 Grad Celsius. Ab 65 Grad Celsius ist die Milch zu heiß und fängt an zu verbrennen. Darunter leiden die Konsistenz und auch der leckere süße Geschmack. Die Dampflanze verfügt über einen Messfühler. Dadurch wird die Temperatur beim Aufschäumen der Milch gemessen.

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Die Auswahl der Milchschaumtextur hängt von den eigenen Vorlieben ab. Es kann dafür zwischen den Stufen 1 – 9 ausgewählt werden. Bei Stufe 9 ist die Konsistenz des Milchschaums am festesten. Mit Stufe 3 – 4 ist tatsächlich das Gießen von Latte Art möglich.

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Ist alles ausgewählt und das Kännchen steht in Position, geht es per Touch auch schon los. Es zischt und brodelt einige Sekunden und am Ende ist ein cremiger Milchschaum in dem Kännchen. Ich kann nur sagen: Wahnsinn!

Für die Zubereitung eines Cappuccinos schäume ich ca. 200 ml Milch auf. Das für mich beste Milchschaum-Ergebnis erreiche ich mit einer Temperatur von 61 Grad Celsius und der Konsistenz-Stufe 3. Das Aufschäumen geht fix: Kalte Milch aus dem Kühlschrank ist in ca. 45 Sekunden perfekt aufgeschäumt und temperiert.

Nach dem Schäumvorgang muss die Lanze von außen noch mit einem feuchten Schwammlappen gereinigt werden. Die innere Reinigung der Dampflanze übernimmt die Maschine von selbst und ist ein echter Pluspunkt. Hierfür wird automatisch beim Absenken der Lanze Wasserdampf in mehreren Stößen durchgepustet – und sauber ist sie für den nächsten Schäumvorgang.

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Wünschenswert wäre eine zusätzliche Ausstanzung im Abtropfblech gewesen, in die der Wasserdampf mitsamt Milchresten bei der Selbstreinigung der Dampflanze abgelassen werden könnte. Leider sammeln sich die Milchreste auf dem Abtropfblech, die zusätzlich entfernt werden müssen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau…

Für wen ist Oracle Touch geeignet?

Das Wort Anfänger klingt so plump. Allerdings ist die Maschine tatsächlich für Anfänger geeignet, die gerne beim Zubereitungsprozess einige Handgriffe selber machen wollen, ohne sich dafür professionelles Wissen anzueignen.

Die wenigen Handgriffe sind wirklich überschaubar, denn die Sage Oracle Touch SES 990 übernimmt einen Großteil der Aufgaben, die man sonst manuell machen müsste. Der Siebträger wird per Hand in den Mahlwerksausgang eingespannt und von das aus dann in die Brühgruppe eingehängt.

Und die Dampflanze muss nur in das mit Milch gefüllte Kännchen eingetaucht werden. Natürlich werden die Vorgänge über das Display per Fingertipp gesteuert. Am Ende wird nur noch die Milch in den Espresso gegossen. Naja, und zu guter Letzt muss das Ausklopfen des Kaffeepucks in die Abklopfbehälter und das Abwischen der Dampflanze auch per Hand erfolgen.

Das Leveln und Tampern, für das man ansonsten Übung braucht und der wirklich knifflige Part, das Aufschäumen der Milch, werden einem durch die Automatik abgenommen. Im Menü gibt es außerdem den Punkt Schritt für Schritt-Anleitung. Dadurch ist die Maschine sehr bedienerfreundlich.

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Für eine richtige Siebträgermaschine brauchst du viel Wissen über Espresso, die Liebe zum Detail, zusätzliches Equipment und Zeit. Für diejenigen, die schlichtweg keine Lust und Zeit haben, sich Kaffeewissen anzueignen, aber trotzdem viel Wert auf einen sinnlichen Geschmack legen, ist diese Maschine genau die richtige Wahl.

Aber auch fortgeschrittene Kaffee-Liebhaber werden mit dieser Maschine viel Freude haben. Denn es gibt trotz der vielen automatischen Vorgänge die Möglichkeit, Prozesse manuell zu steuern und zu beeinflussen.

Für diejenigen, die wirklich „nur“ Espresso trinken, kann ich die Oracle Touch nur bedingt empfehlen. Der Preis für das Rundum Paket ist meiner Meinung nach zu hoch, um einfach nur Espresso zuzubereiten. Das volle Potential dieser Maschine wird nur ausgeschöpft, wenn man auch regelmäßig Milchschaum damit macht.

Fazit meinem Sage Oracle Touch Test

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Ich würde die Sage Oracle Touch als den perfekten Vollautomaten unter den manuellen Siebträgermaschinen bezeichnen. Die Maschine übernimmt wichtige Aufgaben eines Baristas nahezu automatisch, für die wirklich etwas Übung und Feingefühl erforderlich sind.

Und nach über acht Wochen Dauertest kann ich besten Gewissens behaupten, dass die Oracle Touch Espresso, Cappuccino, Flat White & Co. in solider Barista-Qualität liefert. Sage macht also “Kaffee in Barista-Qualität zu Hause möglich.” Die Aussage ist also wirklich KEIN Marketing-Bullshit.

Mich hat das integrierte Kegelmahlwerk mit Auto-Grind, Auto-Dose und Auto-Tamp-Technologie überzeugt. Gerade hier offenbaren sich die Vorteile der Oracle Touch als Semi-Automaten. Denn alleine mit dem Kauf einer Siebträgermaschine bekommst du noch lange keinen guten Espresso in die Tassen gezaubert.

Du benötigst zahlreiches Zubehör wie eine kostspielige Espressomühle, eine Tamping-Station, einen Tamper und ggf. einen Espresso-Leveler. Die Oracle Touch vereint all die Dinge unter einem Dach!

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Eigentlich habe ich weiter oben schon ausreichend genug über den Milchschaum geschwärmt. Hier im Fazit nochmal in aller Deutlichkeit: Es gibt wahrscheinlich kein Gerät für den Heimgebrauch, mit dem Kaffee-Neueinsteiger in den Genuss von diesem cremigen, seidigen Latte-Art-Schaum kommen. Alleine deshalb lohnt sich meiner Meinung nach der Kauf der Sage Oracle Touch SES990.

Völlig easy und stressfrei läuft es allerdings auch mit der Oracle Touch nicht ab: Die Zubereitung eines guten Espressos ist und bleibt eine herausfordernde Angelegenheit – vor allem dann, wenn man gerne mit helleren Third-Wave-Röstungen experimentiert.

Du musst bei der Oracle Touch also genauso wie bei einer traditionellen Siebträgermaschine etwas Zeit einplanen, bis du die Parameter Kaffeemehlmenge, Mahlgrad, Brühtemperatur und Extraktionszeit aufeinander abgestimmt hast, um einen richtig guten Espresso zu extrahieren. Hier musst du definitiv deine Komfortzone verlassen und dich auf die Maschine und etwas Kaffee-Theorie einlassen. Aber keine Sorge: Einmal richtig konfiguriert, liefert die Maschine einfach geniale Ergebnisse und lässt jeden Vollautomaten uralt aussehen.


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Über die Autorin

Foto von Miri Miri’s Website:
Erstellt am: 17. November 2023

©barista-passione.de


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