Kaffee kochen: Drei einfache Methoden vorgestellt

kaffee-kochen

Kaffee ist ein wundervolles Getränk, das uns in verschiedensten Situationen des Lebens begleitet. Doch wusstest du schon, dass du Kaffee auf ganz unterschiedliche Weise kochen kannst?

Um dir die Entscheidung zu erleichtern, welche Zubereitungsart am besten zu deinem Kaffeegeschmack passt, stelle ich dir in diesem Artikel die drei gängigsten Zubereitungsarten vor, mit denen du zu Hause köstlichen Kaffee kochen kannst: Filterkaffee, French Press und Espressokocher. Das erwartet dich in diesem Artikel

Unsere Video zum Thema Kaffee kochen

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Bevor ich zu den Brühmethoden komme, möchte ich dir noch meine absoluten Tipps für einen optimalen Kaffeegeschmack verraten, die ausnahmslos für alle Brühmethoden gelten:

  • Kaufe frisch geröstete Kaffeebohnen einer Spezialitätenrösterei.
  • Beim Kauf der Bohnen auf gute Qualität und das Röstdatum achten (das Röstdatum sollte nicht länger als 8 Wochen zurückliegen).
  • Die Bohnen mit einer Kaffeemühle selbst mahlen. Am besten erst kurz vor der Zubereitung, da gemahlener Kaffee bereits nach 15 Minuten sein Aroma verliert.
  • Gefiltertes Wasser verwenden (besonders bei hartem Leitungswasser)

Filterkaffee kochen

kaffee-kochen_04

Filterkaffee ist eines der beliebtesten Kaffeegetränke. Die Zubereitung erfolgt entweder mit einer Filterkaffeemaschine oder per Handaufguss. Das Prinzip ist jedoch dasselbe. Heißes Wasser trifft auf das gemahlene Kaffeepulver und löst beim Durchsickern die gewünschten Inhaltsstoffe wie Aromen, Öle und Koffein. Anschließend bahnt es sich seinen Weg durch den Filter. Der Filter sorgt dafür, dass nicht zu viele Öle und Partikel aus dem Kaffeepulver mit in die Kanne gelangen.

Das Kaffeemehl wird kontinuierlich von oben mit frischem, heißem Wasser übergossen und sickert durch das Kaffeebett und den Filter. Zurück bleibt der Kaffeesatz und in der Kanne ein feiner, klarer Kaffee.

Wenn ein Filterkaffee mit der richtigen Technik zubereitet wird, schmeckt er vollmundig und ausgewogen. Die Aromen sind dann sehr klar und fein. Und das macht ihn so lecker. Wichtig ist natürlich auch die Wahl der Kaffeebohnen. Filterkaffee schmeckt besonders gut, wenn er eine feine Fruchtnote hat, und dafür eignen sich hellere Röstungen. Das gibt dem Kaffee eine gewisse Leichtigkeit und nicht die Schwere eines Espresso.

Die Zubereitung von Filterkaffee eignet sich besonders für Kaffeetrinker, die gerne eine schwarze Tasse Kaffee trinken und auf Milch und Zucker verzichten. Denn nur ohne Milch und Zucker kommen die besonderen Aromen voll zur Geltung.

Für die Zubereitung mit der Filterkaffeemaschine oder per Handaufguss empfehle ich grundsätzlich folgende Punkte zu beachten, damit das Geschmacksergebnis auch wirklich lecker ist.

  • Für Filterkaffee empfehle ich einen mittleren Mahlgrad.
  • Spüle den Papierfilter vorher mit Wasser aus. Denn das Papier hat eigene Aromastoffe, die sonst in den Kaffee gelangen.
  • Das Wasser darf nicht zu heiß sein. Es darf auf keinen Fall kochen. Für den Aufguss ist eine Wassertemperatur von 92 – 96 Grad optimal.
  • Achte auf die richtige Dosierung, orientiere dich an dieser Faustformel: Auf 100 ml Wasser kommen 6 g Kaffeepulver. Willst du einen halben Liter Kaffee zubereiten, nimm 30g Kaffeepulver. Und für einen Liter 60g.

French Press Kaffee kochen

kaffee-kochen_02

Diese Kanne hier hat viele Namen: French Press, Stempelkanne, Kaffeedrücker oder Kaffeepresse und sicher noch einige mehr. Solche Stempelkannen gibt es in verschiedenen Geschäften zu kaufen, sogar in Möbelhäusern, Drogerien usw. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die French Press eine der beliebtesten Kaffeezubereitungsmethoden ist.

Der Grund liegt für mich auf der Hand: Die French Press ist einfach zu bedienen und günstig in der Anschaffung.

Die French Press gibt es aus Glas, Edelstahl, Keramik oder Steingut. Unabhängig vom Material ist sie immer gleich aufgebaut. Sie besteht aus einer Kanne und einem Deckel mit einem Pressstempel. Auf dem Stempel befindet sich ein Metallsieb. Am Ende der Brühzeit wird der Stempel heruntergedrückt und das Sieb trennt den Kaffeesatz vom fertigen Kaffee.

Die Zubereitung des French Press unterscheidet sich deutlich von der des Filterkaffees. Das Kaffeepulver wird in der Kanne mit heißem Wasser übergossen und vollständig verrührt. Anschließend muss es ca. 4 Minuten im Wasser schwimmen. In dieser Zeit lösen sich die Aromen und Öle. Das Kaffeepulver ist ständig in Kontakt mit dem Wasser. Deshalb wird diese Zubereitungsart auch als “Full-Immersion“-Zubereitungsart bezeichnet. Das ist der große Unterschied zum Filterkaffee.

Erst nach 4 Minuten wird der Stempel heruntergedrückt, so dass sich der Kaffeesatz vom fertigen Kaffee trennt. Schaut man sich nun den fertigen Kaffee im Glas an, sieht er nicht klar wie Filterkaffee aus, sondern eher trüb. Das liegt daran, dass er nicht gefiltert wird. Dadurch gelangen die wertvollen Kaffeeöle und auch kleinste Partikel des Kaffeepulvers in den Kaffee. Das führt zu einem volleren und kräftigeren Kaffeegeschmack. Der Kaffee hat mehr Körper und Fülle.

Die French Press eignet sich besonders für Menschen, die einen intensiven Kaffeegeschmack schätzen. Zudem ist die Handhabung denkbar einfach und mit ein paar Zubereitungstipps kann nichts schiefgehen. Hier sind die Tipps:

  • Kaffeebohnen mit mittlerer Röstung verwenden.
  • Der Mahlgrad für die French Press ist mittel bis grob. Auf jeden Fall sollte das Kaffeepulver gröber sein als für Filterkaffee.
  • Das Wasser kann mit einem Wasserkocher oder in einem Topf zum Kochen gebracht werden. Nach dem Kochen muss das Wasser ca. 2 Minuten abkühlen – am besten auf ca. 94 Grad.
  • Auch bei der French Press ist die richtige Dosierung sehr wichtig. Ich empfehle auch hier 60 g Kaffeepulver auf einen Liter Wasser.

Kaffee mit der Herdkanne kochen

kaffee-kochen_03

Die Herdkanne ist ein italienischer Klassiker, der vor allem in Italien sehr beliebt ist. Es gibt auch andere Bezeichnungen wie Mokkakanne, Espressokocher, Bialetti – benannt nach dem Erfinder Alfonso Bialetti. Die Bezeichnung Espressokocher ist etwas irreführend. Denn mit dieser Kanne wird kein echter Espresso zubereitet, sondern eine Espresso-Variante ohne Crema. Es handelt sich also eher um einen sehr starken schwarzen Kaffee, der einem Espresso ähnelt. Um einen echten Espresso zuzubereiten, benötigt man einen Druck von 9 bar. Diese Kanne erzeugt nur einen Druck von 1,5 bis 2 bar.

Die Herdkanne gibt es in verschiedenen Größen. Und es gibt sie nicht nur für die normale Herdplatte, sondern auch für Induktionsherde und sogar als elektrische Variante.

Die normalen Espressokocher sind günstig in der Anschaffung und sehr robust. Außerdem ist der Kocher sehr handlich und damit ideal für unterwegs. Besonders beliebt bei Campern

Der Espressokocher ist dreiteilig.

  • einem Wasserkessel mit Überdruckventil
  • einem Trichtereinsatz mit Sieb
  • einem Kännchenoberteil

Diese Art, Kaffee zu kochen, unterscheidet sich sehr von den beiden anderen, die ich beschrieben habe.

Der mit Wasser und Kaffeepulver gefüllte Espressokocher wird auf die Herdplatte gestellt und erhitzt. Dabei entstehen Wasserdampf und Überdruck. Das heiße Wasser wird durch das Steigrohr nach oben in den Trichtereinsatz gedrückt und benetzt das Kaffeepulver. Der so entstandene Kaffee steigt durch das Steigrohr nach oben und fließt in den oberen Teil der Kanne.

Für die richtige Anwendung gebe ich dir noch einige Tipps mit:

  • Ich empfehle Kaffeebohnen mit einem dunklen Röstgrad – aber nicht zu dunkel, sonst schmeckt der Kaffee zu bitter.
  • Wähle einen Mahlgrad zwischen fein und mittel. Wichtig ist, dass er nicht zu fein ist, denn dann werden zu viele Bitterstoffe aus dem Kaffee gelöst. Nimm also kein feines Espressomehl, sondern mahle etwas gröber.
  • Die Dosierung erfolgt nicht in Gramm oder Millilitern. Der Trichtereinsatz wird immer bis zum Rand mit Kaffeepulver gefüllt. Verteile es gleichmäßig. Am besten einmal glatt streichen, am besten mit dem Finger. Das Pulver wird nicht zusammengepresst.
  • In den Wasserkessel wird das Wasser bis kurz vor dem Überdruckventil gefüllt. Auf gar keinen Fall darüber.
  • Ideal ist es, wenn bereits heißes Wasser verwendet wird – dann muss es nicht so lange erhitzt werden. Außerdem wird das Kaffeepulver kürzer erhitzt und der Kaffee enthält etwas weniger Bitterstoffe.
  • Sobald es blubbert, die Herdplatte ausschalten. Jetzt steigt nur noch Wasserdampf auf, der den Kaffee bitterer macht.

Der Geschmack des Kaffees aus der Herdkanne ist eher bitter und stark. Das ist Geschmackssache und wird von manchen sehr geschätzt. Der Espressokocher ist also für diejenigen geeignet, die es gerne stark und kräftig mögen.

Ich persönlich mag ihn nicht so bitter. Aber für mich ist Kaffee aus dem Espressokocher eine gute Basis für Milchkaffeegetränke. Dazu nehme ich gerne aufgeschäumte Milch. Das ist dann sehr ähnlich wie Cappuccino oder Latte Macchiato. Deshalb finde ich die Variante, daraus ein Milchgetränk zu machen, super.

Fazit

Die drei vorgestellten Brühmethoden zum Kochen von Kaffee sind in ihrer Anwendung unkompliziert. Welche Brühmethode du auswählen solltest, liegt daran wie du deinen Kaffee gerne magst.

Du magst es klar und fein. Dann ist Filterkaffee genau das Richtige für dich.

Wer hingegen einen volleren und etwas kräftigeren Kaffeegeschmack bevorzugt, kann dies mit der French-Press-Methode erreichen.

Wer einen sehr starken Kaffee mit einer bitteren Note bevorzugt, kommt um den Espressokocher nicht herum.

So oder so, lass dir deinen Kaffee schmecken.

Über die Autorin

Foto von Miri Miri’s Website:
Erstellt am: 30. Januar 2024

©barista-passione.de